Warum Magneto-Optische Laufwerke (engl. MO-Drives, MOD) mehr als eine Alternative zu Zip-Drive, LS-120 und CD-R/CD-RW-Laufwerken sind, soll dieser Artikel klären.
Die 3,5-Zoll Magneto-Optischen Laufwerke sind so groß wie ein Diskettenlaufwerk aber mit bis zu ca. 1600-facher Speicherkapazität erhältlich
Charakteristika
LIMDOW Technologie
Technische Daten
Hersteller
Quellen
Zwischen der bei Disketten und Festplatten verwendeten magnetischen und der optischen Speicherung bei CD-ROM liegt, wie der Name schon sagt, das Magneto-Optische Laufwerk. Bei dem Schreibvorgang wird die zu beschreibende Stelle mit einem Laser erhitzt. Die Daten werden, wie bei den magnetischen Laufwerken auch, mittels eines Magnetfeldes auf die sich drehende Scheibe übertragen. Nach dem Schreibvorgang bleiben selbst bei starken Magnetfeldern die "gebrannten" magnetischen Informationen stabil. Aufgrund diesens Prinzips und da Schreib- wie auch Lesevorgänge berührungsfrei erfolgen gelten Magneto-Optische Datenträger zu Recht als sehr sicher.[1] [2]
Sollen die Informationen auf der MO-Diskette geändert werden, müssen diese zunächst gelöscht werden. Erst in einem zweiten Durchlauf können dann neue Daten gespeichert werden. Dies erklärt, warum der Schreibvorgang relativ langsam abläuft, während Leseoperationen fast so schnell wie Festplatten sind.[1] [11]
Magneto-Optische Laufwerke sind genormt und somit garantiert herstellerübergreifend kompatibel.
Zur Datensicherung empfiehlt sich das MO nicht nur aufgrund seiner hohen Datensicherheit. Die Medien sind als einzige in ISO-Normen herstellerunabhängig festgelegt. Neuere Laufwerke können immer die älteren kleineren und mechnisch kompatiblen Disketten zumindest lesen. "Eine Archivierungszeit von mehr als 30 Jahren und mindestens eine Million Überschreibvorgänge können ohne Qualitätsverlust realisiert werden.", so die Aussage von Sony in [10], was auch andere Hersteller angeben. Die einzelne Dateien und Verzeichnisse können wie auf einer Diskette oder Festplatte behandelt werden. Eine MO-Disk lässt sich auch mit verschiedenen Dateisystemen (FAT, NTFS, etc.) formatieren. Schließlich besitzt diese auch noch, wie eine herkömmliche 3,5-Zoll-Diskette, einen mechanisch rastbaren und damit zuverlässigen Schreibschutz. Wie die Artikel in [1] und [2] bestätigen sind bisher diese Eigenschaften mit keinem anderen Medium zu einem solch günstigen Preis erhältlich.
Wer Daten speichern und nicht wieder verändern will oder muß (z. B. Banken) kann neuere Laufwerke nutzen. Diese können neben den wiederbeschreibbaren MO-Medien sogenannte WORM-Medien beschreiben und lesen.
Tipp:
Wenn Sie eine höhere Datenrate beim Schreiben benötigen, verwenden Sie sogenannte LIMDOW-Medien. Diese können ohne vorgeschalteten Löschvorgang direkt die Daten schreiben.
Bei der LIMDOW Technologie (laser intensity modulation direct overwrite) führt die einstellbare Strahlintensität des Lasers in Kombination mit einer speziellen Schichtstruktur der MO-Medien zu einem direkten Überschreiben (direct overwrite) und damit zu einer höheren Schreibgeschwindigkeit.
Magneto-Optische Speichermedien werden im 3,5-Zoll-Format einseitig und 5,25-Zoll-Format zweiseitig beschrieben. Letztere können nur jeweils die Hälfte der Kapazität pro eingelegter Seite nutzen und müssen daher ausgeworfen und zum Lesen oder Schreiben der zweiten Hälfte mit der anderen Seite wieder eingelegt werden. Die bootfähigen Versionen kommen mit einer Sektorgröße von 512 Bytes daher, alle anderen mit 1024, 2048 oder 4096 Bytes. Die passenden Laufwerke sind mit IDE (nur interne) oder oftmals mit SCSI-, externe auch mit USB- oder FireWire-Schnittstelle ausgerüstet.
Format | Kapazität | Sektorgröße | LIMDOW1 |
---|---|---|---|
3,5 Zoll | 128 MB | 512 Bytes | nein |
3,5 Zoll | 230 MB | 512 Bytes | nein |
3,5 Zoll | 540 MB | 512 Bytes | ja |
3,5 Zoll | 640 MB | 2048 Bytes | ja |
3,5 Zoll | 1,3 GB | 2048 Bytes | ? |
3,5 Zoll | 2,3 GB | ? Bytes | ? |
5,25 Zoll | 600 MB | 512 Bytes | nein |
5,25 Zoll | 650 MB | 1024 Bytes | ? |
5,25 Zoll | 900 MB | 512 Bytes | ? |
5,25 Zoll | 1,0 GB | 1024 Bytes | ? |
5,25 Zoll | 1,2 GB | 512 Bytes | ? |
5,25 Zoll | 1,3 GB | 1024 Bytes | nein |
5,25 Zoll | 2,3 GB | 512 Bytes | ja |
5,25 Zoll | 2,6 GB | 1024 Bytes | ja |
5,25 Zoll | 4,1 GB | 512 Bytes | ja |
5,25 Zoll | 4,8 GB | 1024 Bytes | ja |
5,25 Zoll | 5,2 GB | 2048 Bytes | ja |
5,25 Zoll | 8,6 GB | 2048 Bytes | ? |
5,25 Zoll | 9,1 GB | 512/1024/4096 Bytes | ? |
1: | Bei "ja" sind LIMDOW-Medien und Laufwerke in der Norm dieser Größe definiert. Neben den Standard-Medien sind damit auch LIMDOW-fähige Medien erhältlich. |
Über die Technologie der Magneto-Optischen-Laufwerke und Medien erfahren Sie mehr in dem Artikel von Sony oder in der Zeitschrift c't.
Verschiedene Hersteller bieten eine breite Produktpalette von MO-Laufwerken an. Die jeweiligen Tests der 640 MB-Laufwerke, aus denen auch die folgenden Bilder stammen, finden Sie in [3],[4] und [5].
Klicken Sie auf die Bilder zur Vergrößerung.
Disc Direct
Hewlett-Packard
LaCie
Fujitsu
Maxoptix
Olympus
Plasmon
Pinnacle Micro
Sony
[1] | Robert Seetzen, Andreas Stein: Dia-Kasten digital, Zeitschrift c't 11/2000, Seite 174 |
[2] | Harald Bögeholz: Datenschätze speichern, Zeitschrift c't 22/1999, Seite 104 |
[3] | Sven Schulz: Eins, zwei, drei - 640-MByte-MO-Laufwerk von Philips, Zeitschrift c't 22/1998, Seite 66 |
[4] | Harald Bögeholz: Hochgedreht - 640-MByte-MO-Laufwerk von Fujitsu, Zeitschrift c't 8/98, Seite 69 |
[5] | Harald Bögeholz: Zweites Standbein - 640-MByte-MO-Laufwerk von Olympus, Zeitschrift c't 17/98, Seite 62 |
[6] | Dr. Stephan Becker: Feingebrannt - Höhere Speicherdichten bei magnetooptischen Wechselplatten, Zeitschrift c't 25/1998, Seite 190 |
[7] | Harald Bögeholz, Sven Schulz: Datenstapler - Wechselplatten mit 5,2 GByte: Magnetooptische Laufwerke gegen DVD-RAM, Zeitschrift c't 25/1998, Seite 182 |
[8] | http://www.maxoptix.com/media/index.html |
[9] | http://www.ekdata.com/html/prod/prod_21_8.htm |
[10] | http://www.sony-cp.com/_D/News/news85.html |
[11] | http://www.sony-cp.com/_D/Products/Storage/MO/Technology_1.html |
Letzte Änderung: 20.09.2002
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